Sialorrhö – unkontrollierter Speichelfluss

Bei Sialorrhö handelt es sich um einen unkontrollierten Speichelfluss, der eine häufige Begleiterscheinung vieler neurologischer Erkrankungen ist. Der Speichel kann nicht mehr im Mund behalten werden und somit unkontrolliert aus dem Mund laufen. Dies kann nicht nur zu physischen Problemen, sondern auch zur sozialen Ausgrenzung führen. Gerade Kinder leiden darunter besonders stark.

 

Diese Webseite bietet einen Überblick und unterstützende Informationen zu den Ursachen, den Folgen, der Diagnose und den Behandlungsoptionen bei Sialorrhö.

Sialorrhö: Belastung für Betroffene und Angehörige

Bei Kleinkindern kann unkontrollierter Speichelfluss durchaus normal sein. Er kann jedoch mit der Zeit für die betroffenen Kinder sowie deren Eltern zu einer starken Belastung werden.

 

Auch wenn Außenstehende oft nur die physischen Aspekte sehen, weiß man, dass die psychischen und sozialen Folgen einer Sialorrhö mindestens genauso gravierend sein können.

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Was passiert im Körper bei einer Sialorrhö?

Die meisten Menschen schlucken vollkommen unbewusst und haben selten Schwierigkeiten damit. Dabei ist das Schlucken selbst ein komplexer Vorgang, der dafür sorgt, dass beispielsweise unsere Nahrung nicht in unsere Atemwege gelangt.

 

Bei unterschiedlichen Erkrankungen ist dieser Vorgang gestört und Speichel kann nicht richtig abgeschluckt werden. Zusätzlich kann es dadurch auch zu einer vermehrten Speichelproduktion (Hypersalivation) und einem unkontrollierten Speichelfluss (Sialorrhö) kommen.

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Die Nahrung wird aufgenommen und während des Kauens durch die Zunge zu einem kleinen Ball (Bolus) geformt. Während des Schluckens schiebt die Zunge ihn dann in den Rachen (Pharynx).

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Wenn wir schlucken, wird der Zugang zu unserer Luftröhre von einer kleinen Klappe (Epiglottis) verschlossen und die Speiseröhre, die beim Nicht-Schlucken zu ist, geöffnet. Das passiert automatisch, wenn der Bolus in den Rachen geschoben wird.

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Nach dem Schlucken wird die Speiseröhre wieder verschlossen und die Luftröhre geöffnet. Der Bolus wird über Muskelbewegungen in der Speiseröhre in den Magen befördert.

Was steckt hinter den Fachwörtern?

Hypersalivation:

Mehrproduktion von Speichel

 

Pseudohypersalivation:

Unzureichende Speichelflusskontrolle

 

Pooling:

Ansammlung von Speichel im untersten Teil des Rachens (Hypopharynx)

 

Sialorrhö (engl. „drooling“):

Unkontrollierter Speichelaustritt

 

Anteriore Sialorrhö:

Unkontrollierter Speichelausfluss aus dem Mund

 

Posteriore Sialorrhö:
Unkontrollierter Speichelausfluss in den Rachen

Informationen für Fachkreise

Sialorrhö für Fachkreise

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Behandlung

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Die Therapie der Sialorrhö erfordert stets eine genaue medizinische Abklärung und Therapieempfehlung durch den behandelnden Arzt. Oftmals ist eine Abstimmung zwischen verschiedenen Fachärzten, wie z. B. Neuropädiater, Neurologe oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt erforderlich.