Da sich die Therapie an der Grunderkrankung orientiert, wird diese für jeden Patienten* individuell gestaltet.
Mögliche Therapieoptionen sind: Physiotherapie, Logopädie, Medikamentöse Therapie, Chirurgie, Bestrahlung oder Kieferorthopädie.
Die Zielrichtung können u. a. die Reduzierung der Speichelproduktion oder Umleitung des Speichelflusses sein.1 Zur Bestimmung der für Ihr Kind besten Therapieoption wenden Sie sich bitte zunächst an einen Arzt Ihres Vertrauens.
Es wird empfohlen, dass die Behandlung durch ein Team aus unterschiedlichen Fachrichtungen erfolgt. Beispielsweise ein Team aus Fachärzten, Logopäden und Ergotherapeuten.
Die Logopädie und Physiotherapie sind nicht-medikamentöse Therapieoptionen, die u. a. Betroffenen mit Schluckstörungen helfen können. Dabei werden Bewegungsabläufe geübt und Muskeln trainiert, die am Schlucken beteiligt sind. So können Schluckblockaden gelöst und der Speichelabfluss verbessert werden. Ein Beispiel dafür ist die myofunktionelle Therapie (MFT), ein gezieltes Muskeltraining im Zungen-, Kiefer- und Gesichtsbereich.
Bei der medikamentösen Therapie wird der Einsatz von Anticholinergika oder eine Behandlung mit einem Botulinumtoxin empfohlen.2
Das Botulinumtoxin wird in Injektionen verabreicht, die in regelmäßigen Abständen direkt in die Speicheldrüsen gegeben werden.
Zu den Anticholinergika zählt u. a. der Wirkstoff Glycopyrroniumbromid, der als einziges Anticholinergikum in Deutschland für die Behandlung von Kindern ab 3 Jahren zugelassen ist.2 Verabreicht wird das Arzneimittel in flüssiger Form, je nach Schwere der Erkrankung, mehrmals täglich.
Beide Behandlungsformen reduzieren die Funktion der Speicheldrüsen, können aber auch mit zum Teil starken Nebenwirkungen einhergehen.
Wichtig: Lassen Sie sich vor einer medikamentösen Behandlung von Ihrem Arzt beraten.
Auch chirurgische Maßnahmen oder Bestrahlungen erfolgen auf einer individuellen Basis und können somit vom Unterbinden der Funktion der Speicheldrüsen bis zu einer kompletten operativen Entfernung variieren.
Wichtig: Solche Behandlungen werden üblicherweise nur dann in Betracht gezogen, wenn die anderen Therapieoptionen keinen Erfolg zeigen oder aus anderen Gründen nicht in Frage kommen!
Kieferorthopädische Behandlungen konzentrieren sich auf Zahn- und/oder Kieferfehlstellungen. Hier kann z. B. eine spezielle Zahnspange, eine
sogenannte Mundvorhofplatte, dazu eingesetzt werden, die Zungenlage und den Mundschluss zu verbessern.