Hintergrund der Sialorrhö

Sialorrhö – Unkontrollierter Speichelfluss

Sialorrhö ist der unwillkürliche Speichelaustritt aus dem Mund, der verursacht werden kann durch:

eine übermäßige Speichelproduktion
die Unfähigkeit, den Speichel im Mund zu halten
Schluckbeschwerden

Bei jüngeren Kindern (< 18 Monate) ist unkontrollierter Speichelfluss normal und wird ab dem 4. Lebensjahr als pathologisch betrachtet.1,2,3

Sialorrhö bei Kindern – Ursachen

Die Zerebralparese ist die häufigste Ursache.

Weitere Ursachen der Sialorrhö:
Neurologische Defizite:1

Hirntraumata
Schlaganfall

 

Neurodegenerative Krankheiten, z. B. Amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
Fehlende Integrität der Mund-Kiefer-Region:1

Fehlbildungen
Kopf-Hals-Tumore
Gesteigerte Speichelproduktion1
Rett-Syndrom4

 

Atypische Neuroleptika, z. B. Clozapin bei Schizophrenie

Dopaminagonisten

Was ist das Rett-Syndrom? 4

Das Rett-Syndrom ist eine lebenslange neurologische Störung, die durch zufällige Mutationen in einem Gen namens MECP2 verursacht wird und geht mit schweren körperlichen Behinderungen einher.

 

Die Erkrankung tritt in der frühen Kindheit unvorhersehbar auf. Nach einem scheinbar normalen ersten Lebensjahr beginnt das Kind, bereits erworbene Fähigkeiten zu verlieren. Diese Rückbildung kann sehr schnell oder über Monate bis zu Jahren erfolgen.

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Soziale Probleme, Hygiene- und Pflegeprobleme, Hautprobleme sowie weitere mögliche Komplikationen wie z. B. Dehydrierunga sowie Aspirationspneumonie können die Lebensqualität einschränken.

Diagnose

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Die Diagnostikmaßnahmen der Sialorrhö sollten nach der S2k-Leitlinie Hypersalivation frühzeitig multidisziplinär erfolgen. Hierbei können unterschiedliche diagnostische Verfahren zur Anwendung kommen. Auch gilt es, die Einschätzung der Patienten, wie auch die der Angehörigen und Pflegepersonen einzuholen.

Behandlung

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Die Therapie der Sialorrhö erfordert stets eine genaue medizinische Abklärung und Therapieempfehlung durch den behandelnden Arzt. Oftmals ist eine Abstimmung zwischen verschiedenen Fachärzten, wie z. B. Neuropädiater, Neurologe oder Hals-Nasen-Ohren-Arzt erforderlich.